Samstag, 24. September 2011

Wo ist bloß die Gedächtniskirche?

Von Joachim Jacob

Etliche Berlin-Touristen, vor allem aus dem Ausland, suchen nach wie vor tagtäglich verzweifelt den Alten Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Nur wenige von ihnen scheinen zu begreifen, dass der Alte Turm momentan "eingepackt" ist. Und wie es scheint, helfen dabei selbst die gut sichtbaren Hinweistafeln in Deutsch und Englisch nur wenig.



(Foto: Joachim Jacob)

Nebenbei: Nahezu jeden Samstag lädt die Kirche für 18 Uhr zu einer etwa einstündigen kostenlosen Orgel Vesper ein. Reinhören lohnt sich! Obwohl nicht gläubig, nutzte ich schon oft diese Gelegenheit, um meiner 2010 viel zu früh an unheilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorbenen Lebenspartnerin zu gedenken. Und als Ort der Besinnung inmitten Berlin's City West ist diese Kirche nur zu empfehlen.

Bauprojekte im Zoo Berlin

Zurzeit sind im Zoo Berlin mehrere Bauprojekte im Gange. Ein neues Vogelhaus entsteht, und darüber hinaus werden einige andere Anlagen modernisiert.



Baustellenschild zur Erweiterung der Bartaffenanlage. (Foto: Joachim Jacob)

Hotels ibis und Etap demnächst am Wittenbergplatz

Von Joachim Jacob

Heute abend stellte ich fest, dass sich auch am Wittenbergplatz wieder mal etwas tut. Zwei neue Hotels werden ein leergeräumtes Büro- und Geschäfthaus ersetzen. Die Abrissarbeiten haben begonnen.

Bei dem bisherigen Gebäude handelt es sich um die jetzige Bayreuther Straße 39-41. Bauherr für den künftigen Neubau ist die HIG Hotel Investor Projekt Braunschweig GmbH, künftiger Betreiber die Accor Hospitality Germany GmbH, München. Verantwortlich für Architektur und Entwurf ist die BHPS Architekten Heinrich + Puhan-Schulz Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin. Mit der Bauleitung des Abbruchs sowie des Neubaus ist AO Berlin beauftragt worden. Die Demontage der ersten Betonteile erfolgte am 20. September 2011. Innerhalb von vier Wochen soll das gesamte Gebäude abgebrochen sein.

Das ibis mit 180 Zimmern und das Etap Hotel mit 171 Zimmern sollen im Frühjahr 2013 eröffnet werden.


Baustellenschild. (Foto: Joachim Jacob)



Nahaufnahme des Baustellenschildes. (Foto: Joachim Jacob)



Abriss des alten Gebäudes. (Foto: Joachim Jacob)

Mehr aktivere Abrissbilder sind geplant.

Siehe auch:
20.09.2011: Abbruch Bürogebäude Bayreuther Strasse Berlin begonnen

Mittelstreifen vom Tauentzien wird attraktiver

Von Joachim Jacob

Zurzeit ist die Taunentzienstraße - kurz genannt Tauentzien - eine einzige Baustelle. Auf dem Mittelstreifen wird gebuddelt, um die Abdeckung der U-Bahn-Trasse zu erneuern. Die angrenzenden Fahrbahnen sind nur eingeschränkt nutzbar, Dauerstaus vorprogrammiert.

Im Ergebnis der Sanierung des U-Bahn-Tunnels am Tauentzien soll der Mittelstreifen der Einkaufs- und Flaniermeile aufgewertet werden. Der Tauentzien - mit dem weltberühmten KaDeWe und zahlreichen anderen Geschäften ist im Grunde genommen die Verlängerung des Ku'damms. Und vor allem ausländische Touristen assoziieren das KaDeWe mit dem Ku'damm. Der Tauentzien als solcher ist eher Berliner Anwohnern ein Begriff.



Bauschild am U-Bahnhof Wittenbergplatz. (Foto: Joachim Jacob)



Bauarbeiten am U-Bahn-Trakt. (Foto: Joachim Jacob)

Siehe auch:
U-Bahn bremst Tauentzien-Umbau aus (BZ, 9. April 2010)
Wie der Tauentzien schöner werden soll (Berliner Morgenpost, 6. April 2009)
Tauentzien wird im Herbst zur Großbaustelle (Berliner Morgenpost, 25. März 2009)

Jubiläum 125 Jahre Kurfürstendamm nähert sich dem Ende

Vor ein paar Tagen wurden die Schaustelle am Breitscheitplatz und die dazugehörige goldene Treppe geschlossen.

Mittwoch, 21. September 2011

Zoo Berlin: Seelöwenwelpen im Doppelpack

Kalifornische Seelöwen gehören sicher zu den beliebtesten Zootieren, die aus diesem Grunde auch gerne gehalten werden. Ihre Vermehrung in Menschenobhut gelingt allerdings nur in wenigen Zoos der Welt. Der Berliner Zoo ist seit nunmehr drei Jahren einer von ihnen. Wie bereits im letzten Jahr brachten im Juni zwei Seelöwinnen einen Welpen zur Welt. Für "Sandra" war es am 5.6. ihr erstes Jungtier, wohingegen "Lucia" seit dem 26.6. bereits zum dritten Mal aufzieht. Die beiden weiblichen Seelöwenkinder sollen später auf die Namen "Kariba" und "Kira" hören.
Sehr junge Seelöwen können zwar schwimmen, doch unterkühlen sie sehr schnell und sollten deshalb nicht gleich ins Wasser gelassen werden. Deshalb sind die diesjährigen Jungtiere auch erst seit kurzer Zeit im großen Schaubecken von den Zoobesuchern zu sehen. Seelöwenjungtiere schließen sich in freier Wildbahn - an der nordamerikanischen Pazifikküste - zu Verbänden zusammen, in denen sie gemeinsam spielen. So ist es besonders schön, dass auch die beiden Zookinder einen gleich alten Spielpartner haben. Ebenfalls sehr erfreulich ist die Tatsache, dass der 11jährige Bulle "Enzo" ein äußerst friedlicher Vater ist, der nachdem er auch die Mütter wieder gedeckt hat, geduldig über seinen 4köpfigen Harem und die beiden Jungrobben wacht. Nach 12monatiger Tragzeit wäre dann im nächsten Sommer wieder mit weiterem Nachwuchs zu rechnen.
Bis dahin werden dann auch die Jüngsten schon auf ihren Namen hören; denn sobald sie im Alter von etwa 6 Monaten beginnen, sich für Fische als Nahrung zu interessieren, kann erfolgversprechend mit den ersten Trainingsübungen begonnen werden. Die sehr intelligenten Ohrenrobben verlangen geradezu danach, dass sich die Tierpfleger mit ihnen beschäftigen. Sinnvolles Training wird deshalb auch das spätere Leben der Jungrobben bereichern.

Hinweis für die Presse: Die Seelöwenjungtiere können am Freitag, dem 16. September, zwischen 11:00 und 12:00 Uhr gefilmt und fotografiert werden.

Quelle

Nebenbei:
Als Inhaber einer Zoo Card war ich live dabei, als beide Babies ins Becken entlassen wurden. Und manchmal sah ich, wie die Kleinen an den Zitzen ihrer Mütter nuckeln wollten.

Dienstag, 20. September 2011

Eventpassage öffnet am neubenannten "Yva Bogen"



Zumindest einige der lange vergeblich als Ladenlokale angepriesenen Gewerberäume vom neu erbauten Hotel Motel One an der Kantstraße haben nun endlich einen Nutzer gefunden. Am 1. September 2011 eröffnete die HSG Zander eine sogenannte Eventpassage. Zugleich wurde die bisher namenlose neue "Fußgängerzone" als "Yva-Bogen" benannt. "Yva" war der Künstlername von Else Simon, Modefotografin und Ausbilderin des berühmten Helmut Newton. Sie wurde Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung.

Das Engagement von HSG Zander in allen Ehren. Doch es bleibt zu hoffen, dass Security Personal dieses Areal künftig absolut freihält von Pennern, Alkos und Junkies. Hilfreich dabei ist wahrscheinlich der neue Coffee Shop an der Ecke Hardenbergstraße.

Leider ist der benachbarte Supermarkt Ullrich am Zoo nach wie vor auch ein Magnet für gescheiterte Existenzen. Flaschen- und Dosensammler stehen an den beiden Leergutautomaten Schlange. Andere Typen inhalieren Alkohol vor dem Markt. Was nicht ausbleibt: Urinierte Stellen mit fürchterlichem Gestank.

Insofern hab' ich zumindest momentan gewisse Zweifel, dass sich die Eventpassage auch wirklich auf Dauer etabliert. Welcher Kongressteilnehmer möchte bitte gern auf biertrinkende Looser treffen?

Nichts gegen Ullrich. Dieser Supermarkt ist in Berlin's City West einzigartig, regelmäßig geöffnet auch an Sonn- und Feiertagen. Und Hut ab vor dem engagierten Personal! Ich liebe Ullrich am Zoo! Dort bekomme ich auch Sonntags frische Schrippen.



Ein neuer Straßenname und ein neues Straßenschild in Berlin's City West. (Foto: Joachim Jacob)



Das neue Motel One. (Foto: Joachim Jacob)



Else Neuländer-Simon Yva - Ohne Titel, Original (1937)

Samstag, 17. September 2011

Dachstuhlbrand Haus Cumberland

Von Joachim Jacob

An jenem Tag war ich zur Mittagszeit auf dem Weg zur Reichelt-Filiale in der Knesebeckstraße, um mir zum Angebotspreis ein halbes Brathänchen einzuverleiben. Doch schon in der Lietzenburger Straße kam mir der Gestank beißendes Rauches entgegen. Und ich sah eine Rauchwolke am Horizont. Irgendwo dort muss es brennen, sagte ich mir. Bin dann zum Ku'damm gewechselt, um der Ursache näher zu kommen. Unterwegs traf ich noch Paul, einer meiner heißgeliebten Teacher von Berlitz. Und dann stand ich vor'm Cumberland Haus, dessen Dachstuhl in Flammen stand.

Schaustelle 125 Jahre Ku'damm schließt

Völlig überraschend wurde diese Woche der Infopunkt in der goldenen Treppe geschlossen. Auch wurden die sehr informativen Schautafeln entfernt.

Freitag, 9. September 2011

Bikini Berlin - Visionäre Bilder

Von Joachim Jacob

Hier ein paar visionäre Bilder, die bereits öffentlich zugänglich sind:











Und so sah es vorher aus.

Bikini Berlin - Das Modell



Karin Stöckmann, Architektin im Berliner Büro von SAQ, schuf das Modell für Bikini Berlin.

Von Joachim Jacob

Heute war der letzte Tag der Ausstellung über das Bikini Berlin Projekt im Amerika Haus. Sozusagen in letzter Minute fotografierte ich das ausgestellte Modell. Dabei traf ich zwei junge Damen, zuständig für's Bikini Berlin Marketing. Wie ich erfuhr, soll das Modell nun erstmal in München ausgestellt werden. Auch wurde mir versprochen, kommende Woche per E-Mail neueste Pressefotos zu bekommen. Die Website von Bikini Berlin würde momentan vollkommen überarbeitet.























(Alle Fotos: Joachim Jacob)

Startschuss für Neugestaltung des Rankeplatzes



Von Joachim Jacob

Tiefbauarbeiter haben diese Woche (7. September) mit der angekündigten Umgestaltung des Rankeplatzes an der Kreuzung Joachimstaler Straße/Lietzenburger Straße begonnen. Sie rodeten und planierten die Grünfläche mit Rosenstöcken und den von mir vielgeliebten Rhododentronbusch. Auch entfernten sie Gehwegplatten und Bänke. Bereits eine Woche zuvor war am eingezäunten Areal ein Bauschild mit der Projektzeichnung aufgestellt worden.

Diese Grünfläche, gleich bei mir um die Ecke, hatte ich bisher als "Grünes Dreieck" bezeichnet. Kein wirklich einladender Ort. Tagsüber hielten sich auf den Bänken oft Penner aus dem Kiez auf, nachts war sie eine der Einflugschneisen für jugendliche Besucher der Diskothek Q-Dorf. Das Bild am nächsten Morgen darauf waren herumliegende Bier-, Schnaps- und Sektflaschen, viele davon zertrümmert. Und wie es scheint, hat die Berliner Stadtreinigung (BSR) eigens für's Kudorf ein Reglement zur Säuberung der Umgegend aufgestellt.

Bleibt zu hoffen, dass der Platz - er soll nach der Neugestaltung nach dem Komponisten Friedrich Hollaender (1896 - 1976) umbenannt werden -, künftig wirklich der Naherholung von Anwohnern, Anrainern und Besuchern dient.

Wie es ausschaut, sollen nur jene Pkw-Stellflächen erhalten bleiben, die direkt ans Gebäude angrenzen (unter anderem Thurberg - ein renommiertes Geschäft für Modellbahnen und Modellautos, dessen Schaufensterauslagen ich immer wieder gern unter die Lupe nehme.

Siehe auch:
Neugestaltung Rankeplatz
Vorbereitende Maßnahmen für den Umbau des Rankeplatz

Donnerstag, 8. September 2011

Magisches Open-Air-Spektakel verzaubert den Ku'damm



Das Grand Finale am Breitscheidplatz. Foto: © Kulturprojekte/Fabian Matzerath

Von Joachim Jacob

Erlaubt sei folgender Nachtrag über ein spektakuläres Ereignis vom 4. September 2011. Im Rahmen des Jubiläums "125 Jahre Kurfürstendamm" zogen Mitglieder der französischen Künstlergruppe "Plasticiens Volants" mit ihren heliumgefüllten Fabeltieren über den Ku'damm - von Halensee bis hin zum Breitscheidplatz.

Es war ein herrlicher, schwülwarmer Spätsommerabend. Laut Programm sollte die Veranstaltung 19 Uhr in Halensee beginnen und 21 Uhr am Breitscheidplatz enden. Um das Spektakel etwa auf halbem Weg abzupassen (bevor es dunkel wird), nahm ich die S-Bahn bis Savignyplatz und lief dann die Schlüterstraße entlang zum Ku'damm. Dort fand ich auch noch einen Sitzplatz, um die Show zu erwarten.

Endlich näherten sich die Blaulichte der begleitenden Polizeifahrzeuge. Und dann auch die schwebenden Fabeltiere sowie die Künstler am Boden (verkleided als Krabbe, Seepferdchen und in anderen Kostümen).

Es war schon imposant, wie die schwebenden Fabelwesen zwischen den Baumwipfeln gewissermaßen aus dem Nichts auftauchten und dann plötzlich greifbar waren. Die Mannschaft zur Steuerung des Drachenwurms ließ wohl keine Gelegenheit aus, den Leuten am Boden "Angst" einzujagen. Immer wieder stülpte sich der Rachen des Drachens über Passanten, als ob er sie auffressen will.

Zu diesem Zeitpunkt der Performance war ich noch einigermaßen enttäuscht (nur etwa fünf fliegende Fabeltiere?).

Doch die Entschädigung war das Finale am Breitscheidplatz. Eine geniale Inszenierung, unterstützt vom dazugehörigen Soundtrack. Eine Artistin stieg mit dem Ballon auf, Fabelwesen schienen miteinander zu kämpfen.

Der beste Platz für's Zuschauen war auf jeden Fall der Mittelstreifen auf der Budapester Straße, das Blickfeld nur teilweise gestört von Bussen der Linien 100 und 200. Doch selbst so mancher Passagier in den Bussen war fasziniert von dem, was sich da draußen abspielte.

Jeder kann mich korrigieren: Doch ich glaube, dieser Event sorgte wohl für den größten Massenauflauf auf dem Breitscheidplatz seit der Fußball-WM.





Geniales Video mit vollem Soundtrack.

Montag, 5. September 2011

Karstadt am Ku'damm startet durch (wieder einmal)

Von Joachim Jacob

Offiziell als "Neueröffnung" deklariert, war es doch eher das Resultat eines Faceliftings und Teil der Neuorientierung im Karstadt Warenhauskonzern. Denn: Das renommierte Kaufhaus am Ku'damm wurde in den letzten Monaten zwar modernisiert und umstrukturiert, war jedoch während der gesamten Zeit NIEMALS geschlossen. Ich weiß das, weil ich jeden Tag mindestens zwei bis drei Mal das Kaufhaus durchquere.

Insofern erscheint mir der Begriff "Neueröffnung" eher als künstliches PR-Vehikel, um den Karstadt-Konzern ganz speziell in Berlin wieder mal medienträchtig ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Es kann aber auch sein, dass die Deklaration als "Neueröffnung" schlichtweg eine rechtliche Voraussetzung dafür war, Sonderangebote mit Rabatt anbieten zu können.

Ich kenne dieses Warenhaus seit der Wendezeit. Damals hieß es noch Hertie bei Wertheim.

Und ich gehörte zu jenen, die ganz spontan einen Rettungsaufruf der Karstadt-Mitarbeiter nach dem Crash der Arcandor Gruppe unterschrieben. Das gleiche tat ich wenig später für's KaDeWe. Denn ich will, dass beide Häuser auch weiterhin Bestandteil der City West bleiben.

So weit ich mich erinnern kann, begann es bei Karstadt am Ku'damm mit der Erneuerung der Rolltreppen. Es folgten Renovierungsarbeiten auf mehreren Etagen. Zweifelsfrei sind die Produkte jetzt besser präsentiert, konsequent ausgerichtet auf Labels. Doch vieles wurde einfach (wieder mal) nur umgeräumt. So sind jetzt Damen BHs dort positioniert wo vorher Herrenschuhe präsentiert wurden. Sorry: Man kann ein Kaufhaus umstrukturieren wie man will. Trotzdem bleibt es ein Kaufhaus. Doch gerade diesem Konzept scheint seit Jahren die Luft auszugehen.

Die einzige echte Neuerung, an die ich mich als angestammter Karstadt-Kunde erinnern kann, war die Umgestaltung des Untergeschosses zu "Perfetto" - einem Schlemmerparadies.

Ungeachtet dessen folgte die Prominenz der Einladung zur "Neueröffnung". Zur Neueröffnung am Mittwoch kam auch der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Altkanzler-Gattin Doris Schröder-Köpf, die seit Januar im Aufsichtsrat der Kaufhauskette sitzt. Möglicherweise hat gerade sie sich diesen PR-Auftritt ausgedacht.

"Jünger und edler: So wird Karstadt aufgehübscht - Wowereit und Doris Schröder-Köpf eröffnen Karstadt-Umbau am Berliner Kudamm" titelte Bild in ihrer Ausgabe vom ...

Er freue sich, dass der US-Investor Nicolas Berggruen die Warenhauskette nach schwerer Krise wieder „in ruhiges Fahrwasser“ gebracht habe, sagte Wowereit gegenüber BILD Berlin. Und Schröder-Köpf legte nach: „Herr Berggruen ist ein Trauminvestor. Ich glaube, dass das Warenhaus in der Stadt Zukunft hat, nicht das Outlet auf der grünen Wiese. Karstadt tut ein Inhaber gut, der unabhängig von den Banken ist.“

Berggruen hatte im Oktober 2010 das damals insolvente Unternehmen übernommen.

Hintergrund:

Karstadt: Neuer Warenhaus-Auftritt in Berlin
TextilWirtschaft
Kirsten Reinhold

Mit der Eröffnung des umgebauten Karstadt-Hauses am Berliner Kurfürstendamm präsentieren die Essener jetzt den Prototyp ihres künftigen Auftritts. "Nach diesem Vorbild werden in den kommenden vier Jahren alle unsere 86 Warenhäuser umgestaltet. Bis Jahresende werden 22 weitere, in dieser Form modernisierte Filialen eröffnen", erklärt Andrew Jennings, CEO der Karstadt Warenhaus AG. Insgesamt wurden 3,8 Mill. Euro in den siebenmonatigen Umbau investiert, mit dem 16.000 der insgesamt 22.000m² Verkaufsfläche umgestaltet wurden.

"Dadurch hat sich der Fashion-Anteil von 40 auf mehr als 50% erhöht. Durch die Verdichtung des Home-Bereichs konnte eine weitere, zweite Etage für DOB gewonnen werden", erklärt Karstadts Chief Merchandise Officer Marco Schöner. Insgesamt wurden 54 neue Modemarken integriert, darunter sind exklusive Labels wie die US-DOB-Marke Walter, die erstmals auf dem europäischen Markt angeboten wird, deutschlandweit exklusive Brands wie die englische Schuhmarke Dune und junge Labels wie die Designerlinie Irene Luft sowie Trendmarken wie Herrlicher, Adenauer & Co und Desigual. Hinzu kommen neue Eigenmarken, deren Anteil von 33 auf 40% ausgebaut wurde. In den kommenden Tagen werden weitere Karstadt-Filialen in Frankfurt, Münster, München und Limburg nach dem Umbau wieder eröffnet.

Nach Angaben von Schöner wurden zehn Weltstadthäuser neu definiert. In Berlin, Dresden, Frankfurt, am Münchner Bahnhof, in der Hamburger Mönckebergstraße, Bremen, Nürnberg, Wiesbaden und Karlsruhe läuft derzeit ein Trading-up. Insgesamt werden in die Modernisierungs-Maßnahmen der Agenda Karstadt 2015 laut Jennings 400 Mill. Euro investiert.

Quelle

Nebenbei: Eine aktuelle Presseinformation zur "Neueröffnung" sucht man auf Karstadt's Website bisher vergebens.

Sonntag, 4. September 2011

Die City West macht Dampf







Von Joachim Jacob

Berlin's City West ist auf dem besten Weg, sich ihr ultimatives und historisch verbürgtes Flair zurückzuerobern - mit neuen Ideen, Projekten und spektakulären Bauvorhaben.


Nach dem Fall der Berliner Mauer und der deutschen Wiedervereinigung wandelte sich vor allem das Antlitz "Ostberlins", und das in rasantem Tempo. Paradebeispiel Potsdamer Platz, wo ein imposantes Mega-Ensemble an Bauten aus dem Boden schoss, das ich immer wieder gern als "Berlin's Klein-Manhattan" bezeichne. Hinzu kamen die Aufwertung des Hackeschen Marktes (zumindest vorübergehend Treffpunkt der neuen Juppy Szene), Prenzlauer Berg, aber auch Unter den Linden mit dem neuen Hotel Adlon. Und immer mehr zog es die Touristenströme gen Osten ...

Doch während im Osten Berlins der Bauboom tobte – zwar auch mit etlichen Investruinen, vor allem im Bürohaussegment – schien die City West wie von Geisterhand in einer Art Dornröschenschlaf zu verharren. Aus Arroganz? Aus Überheblichkeit? Aus Selbstherrlichkeit? Dazu mögen (und können) sich im nach hinein die Grundstückseigentümer und zuständigen Immobilienfirmen äußern, sofern sie es überhaupt wollen.

Erste einschneidende Veränderungen in der City West geschahen im Umfeld des Joachimstaler Platzes, dem Kreuzungsbereich von Kurfürstendamm und Joachimstaler Straße.

Das Ku'damm-Eck



(Photo via Wikipedia)



(Postkarten-Photo via www.heimatsammlung.de)



1998 wurde das alte Ku'damm-Eck abgerissen. An dessen Stelle trat ein spektakulärer Neubau mit dem Hotel Swissôtel. Auch C&A zog hier mit einer Filiale ein (auf … Etagen). An das alte Ku’damm-Eck kann ich mich nur noch dunkel erinnern. Da gab es ein Panoptikum (Wachsfigurenkabinett), etliche Läden, und ein paar Mal ging ich in die kleine Diskothek zum Single-Treff für "reifere Leute". Als dort mal nichts los war, zog ich mit einer potentiellen "Braut" weiter zum "Big Eden", damals noch eine erste Adresse am Ku'damm. Der Videoschirm über'm Eingang suggerierte ständig eine brechend volle Diskothek mit glänzendem Enter'ainment. Doch als man nach Löhnens des Eintritts unten in der Realität ankam, war man oft von gähnender Leere überrascht. Wahrscheinlich deswegen wurde die berühmte Disco irgendwann aufgegeben.

Ich fand den verwinkelten Bau des Ku'damm Ecks eigentlich spannend und gar nicht mal so abstoßend, doch muss das Konzept total in die Hose gegangen sein. So ...

Das neue Ku'damm Eck



Der neue Komplex wurde 1998-2001 durch das Architekturbüro von Gerkan, Mark und Partner (gmp), Hamburg, als 10-geschossiges 45m hohes Geschäftshaus mit gestaffeltem runden Baukörper und niedrigerem, wellenförmigen Sockelgeschoss errichtet. An der Fassade zur Joachimstaler Straße wurde eine 70 qm große elektronische Video-Werbewand montiert. In dem Gebäude befinden sich Bekleidungskaufhaus C&A und das Hotel Swissôtel.

Siehe auch:
Ku'damm Eck
Ku-Damm-Eck

Das Hotel Concorde/strong>



19... folgte der Abriss der alten C&A Filiale an der Ecke Joachimstaler Straße/Augsburger Straße. An dessen Stelle entstand ein noch höherer Neubaukomplex mit dem Hotel Concorde und dem angegliederten Restaurant … Im Erdgeschoss an der „runden Ecke“ ein italienisches Restaurant, sehr gut besucht. Auch Friseur und …
Nur nebenbei sei erwähnt, dass das Hotel auch für Dreharbeiten der Sat.1 Serie "Anna und die Liebe" genutzt wurde.



Obwohl es bei mir gleich um die Ecke geschah, kann ich mich an den Abriss des alten C&A Gebäudes kaum noch erinnern.

Glas ist "in" - das Neue Kranzler Eck



Noch spektakulärer war der Bau des Neuen Kranzler Ecks. Mit seiner Lage zwischen Kurfürstendamm, Joachimstaler Straße und Kantstraße ist es die die neue Mitte in der City West. Es war zu Beginn des neuen Jahrtausends eines der ersten neuen Gebäudekomplexe in der City West auf architektonisch international hohem Niveau und damit auch für andere zukunftsweisend. Modernste Büroflächen für Unternehmen mit Anspruch, der Volierengarten mit seinen exotischen Vögeln, das Lindner Hotel im 4-Sterne-Segment und Fitness First mit exklusiven Sport- und Wellnessangeboten prägen das Erscheinungsbild des Quartiers. Rund 30 Einzelhändler und Gastronomiebetriebe machen das Neue Kranzler Eck zu einem attraktiven urbanen Standort in einer der besten Lagen Berlins.

Entworfen wurde das visionäre Gebäude-Ensemble vom deutsch-amerikanischen Star-Architekten Helmut Jahn, der auch schon die Projekte Messeturm in Frankfurt und das Sony-Center am Potsdamer Platz in Berlin realisiert hat. Leben, arbeiten, einkaufen und genießen im Herzen der Hauptstadt – so lautet das Motto im Neuen Kranzler Eck. Auf rund 25.000 Quadratmetern bietet es zahlreiche Gelegenheiten und Treffpunkte zum Bummeln und Shoppen. Wie der Bug eines riesigen Schiffes ragt die 54 Meter hohe Spitze des Neuen Kranzler Ecks an den Kurfürstendamm heran. Besonders spektakulär: ihre dynamische Beleuchtung mit mehrfarbigen Sequenzen. Hier spürt man den Puls einer neuen Zeit – ein Meilenstein und neue "Landmark" in der pulsierenden Metropole Berlin.

Das neue Zoofenster





Kurz vor der Fertigstellung steht der Tower am Bahnhof Zoo.

Teppich-Kibek, Second-hand Shop, abgerissen, Bauruine, Baugrube

Der prominente Standort hat eine bewegte Geschichte: eine frühere Variante war 1999 die Planung des Hotelkonzeptes Merchant Court mit 310 Zimmern und einer Fläche von rund 24.280 m². Merchant Court ist ein Label der Raffles Holdings (1995) Pte Ltd. aus Singapur, einem Vertreter des Luxussegments. Bei diesem Konzept sollten vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss Einzelhandelsflächen und in den Etagen über dem Hotel Büros und Wohnungen realisiert werden. Als Merchant Court Berlin wurde das Hotel bereits in entsprechenden Veröffentlichungen beworben.
Die vorbereitenden Arbeiten begannen bereits 2002. Als allerdings der Hauptpächter, die Hotelkette Hilton, vom Vertrag zurücktrat, wurden die Arbeiten gestoppt. Damals wurden lediglich Planierungsarbeiten durchgeführt, das verwaiste Grundstück war seitdem von großflächigen Riesenpostern verhüllt.
Im August 2007 hat der derzeitige Grundstückseigner, die Kölner Immobiliengruppe Ebertz & Partner, einen neuen Investor gefunden, der das Haus nach den bereits vorhandenen Plänen errichten würde.[2] Nach einem Bericht im RBB handelt es sich um einen Investmentfonds der finanzstarken Harvest United Enterprises mit Sitz in Abu Dhabi.
Im Mai 2008 wurde nach der Demontage der Posterwand mit den vorbereitenden Bauarbeiten begonnen. Das 27 Meter tiefgehende Fundament wurde bis Anfang 2009 fertiggestellt. Die offizielle Grundsteinlegung erfolgte schließlich am 27. März 2009.[3] Zur Erweiterung des Baugrundstücks wurden ab April 2009 der nördliche und der Brücken-Teil des angrenzenden Schimmelpfeng-Hauses abgerissen; damit ist auch der lange Zeit verstellte Blick von der Kantstraße zum Breitscheidplatz wieder frei.

Zoofenster

Samstag, 3. September 2011

Zum Geleit

Von Joachim Jacob

Seit mehr als zwölf Jahren lebe ich in Berlin's City West, nur zwei Querstraßen vom Europa Center entfernt. Hier bin ich zu Hause, hier fühle ich mich wohl, hier kenne ich mich aus. Und jeden Tag sehe ich, was sich in meinem Kiez verändert.

Ende August 2011 besuchte ich im Amerika Haus am Hardenbergplatz eine "Ausstellung" zum Projekt der Revitalisierung des Bikini Hauses an der Budapester Straße – was mich brennend interessiert. Ehrlich gesagt, es war nicht wirklich eine Ausstellung. Nur ein Modell in einer Klarsichtbox am Fußboden und dazu drei Points für … Doch nicht ein einziges Foto, von Informationstafeln ganz zu schweigen. Im benachbarten Raum waren außerdem Ideen zur Umgestaltung des Hardenbergplatzes zu sehen. Und zwei weitere Modelle.

Obwohl oder vielleicht gerade weil diese "Ausstellung" in meinen Augen als versierter Journalist und PR-Mann definitiv ein Flop und eine verpasste Gelegenheit war (das hätte man wirklich besser machen können), kam mir ganz spontan die Idee, einen Blog zu starten, der all das viel professioneller reflektiert und befördert, was Berlin's City West in den letzten Jahren attraktiver gemacht hat und in Zukunft noch attraktiver machen wird. Transparenz bis hin ins kleinste Detail ist dabei der ultimative Anspruch.

Im Vordergrund stehen Bauprojekte – Markante Gebäude, aber auch Grünflächen bis hin zur eher marginalen Neugestaltung des Rankeplatzes. Momentan überlege ich noch, ob ich künftig auch aktuelle Informationen über Shopping und Gastronomie in der City West einbinde.

Ich hoffe, dass dieser exklusive Blog möglichst rasch an Popularität gewinnt. Jedes Feedback ist willkommen. Am einfachsten für jeden Visitor ist es, einen Kommentar zu geben. Doch auch Diskussionen sind möglich.

Dieser Blog ist meiner langjährigen Lebensgefährtin Marina Naumann gewidmet. Sie war eine echte Berliner Pflanze, verstarb jedoch am 17. Juni 2010 im Alter von 58 Jahren viel zu früh an einer unheilbaren Bauchspeichelkrebserkrankung.